Weisser Ring tagt in Weimar – Ehrenamtliche Rhöner aus dem Wartburgkreis geehrt

Gastbeitrag von Richard Veltum

Auf der diesjährigen Landestagung des WEISSEN RING/ Thüringen wurde in Weimar durch die Landesvorsitzende, Marion Walsmann (Europaabgeordnete, MdEP), Resümee gezogen.

Sie referierte u. a. über Ergebnisse des WEISSEN RING Thüringen und den wertvollen Beitrag der ehrenamtlichen Mitarbeitenden (107) in den Außenstellen durch Betreuung, finanzielle und persönliche Unterstützung von Opfern kriminellen Straftaten.

Der WEISSE RING e.V. ist die größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer in Deutschland. Unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Staatsangehörigkeit und politischer Überzeugung erhalten alle beim WEISSEN RING schnelle und direkte Hilfe.

Zu diesem Zweck wurde ein deutschlandweites Netz von rund 2.700 ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfern in mehr als 400 Außenstellen aufgebaut.

Die professionell ausgebildeten Ehrenamtler helfen direkt durch Betreuung in den Außenstellen, am Opfertelefon oder in der Onlineberatung.

Der WEISSE RING e.V. ist unabhängig und erhält keine staatliche Mittel. Er ist für Politik, Verwaltung, Justiz, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe und des Opferschutzes sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner.

Der WEISSE RING wurde am 24. September 1976 in Mainz gegründet und zählt aktuell rund 41.000 Mitglieder.

Aber zurück zur diesjährigen Landestagung: Landesvorsitzende Marion Walsmann übergab das Wort nach der Begrüßung der zahlreichen ehrenamtlich Mitarbeitern und Gäste an Jan Helge Kestel, Präsident der Rechtsanwaltskammer Thüringen, welcher sich mit einem Grußwort an die Anwesenden richtete.

Es folgte der Bericht aus der Bundesgeschäftsstelle Mainz, durch Bianca Biwer (Bundesgeschäftsführerin). Anschließend wurden zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitarbeit im Ehrenamt vorgenommen.

Von der Außenstelle Wartburgkreis wurde Adelheid Wilk (ehem. Altenpflegerin) aus Eisenach und Richard Veltum (pensionierter Polizeibeamter) aus Geisa/Rhön geehrt.

Sie erhielten die Ehrenurkunde für 30 Jahre beispielhaften Einsatz bei der Linderung der Not von Kriminalitätsopfern.

Einen besonderen Dank richtete die Landesvorsitzende, Marion Walsmann an die langjährige Außenstellenleiterin Wartburgkreis, Petra Notroff.

Die Diplom-Sozialpädagogin aus Bad Salzungen trägt nicht nur Verantwortung für die hiesige WEISSEN RING-Außenstelle. Petra Notroff agiert auch als Referentin bei der Aus- und Weiterbildung von ehrenamtlichen Helfern in Thüringen und auch Hessen (z.B. Jena, Fulda, Erfurt).

Diese zusätzliche Funktion in der Weiterbildung führt die Referentin bereits über fünf Jahre durch und steht der Opferorganisation gerne zur Verfügung. Sie ist Trauma-Beraterin für Kinder und Jugendliche.

In der Außenstelle Wartburgkreis beraten acht Ehrenamtliche Opfer von Straftaten. In diesem Jahr wurden 19 Opferfälle bearbeitet.

Hier wurden u.a. Opfer häuslicher Gewalt und Sexualdelikten beraten und unterstützt. Zudem erfolgte die Betreuung von Angehörigen sowie Opfern nach einem Tötungsdelikt.

Richard Veltum berichtete, wie er zum WEISSEN RING e.V. kam. Er konnte sich gut erinnern, dass er kurz nach der friedlichen Revolution vor über 30 Jahren und Grenzöffnung Besuch aus dem „Westen“ in Geisa bekam.

Eine kleine Abordnung Fuldaer Kriminalisten besuchte in Geisa die Polizeidienststelle. Hier warben sie Mitglieder für den WEISSEN RING. Veltum erkannte die Wichtigkeit dieser Hilfsorganisation und wurde Mitglied im Landesverband Hessen.

Seine damalige Mitgliedsurkunde unterzeichnete noch der Mitbegründer des Vereins, Eduard Zimmermann, der bekannte Moderator der Fernsehsendung „XY-Ungelöst“.

Nachdem später in Thüringen der WEISSE RING gegründet wurde, meldete sich Veltum um und kann nunmehr auf 30 Jahre Ehrenamt in Thüringen zurückblicken.

Im Verlauf der Landestagung konnten zahlreiche persönliche Gespräche und Erfahrungen unter den Teilnehmern der Landestagung in Weimar ausgetauscht werden.

Die Opferhelferinnen und Opferhelfer konnten nach der Thüringer Landestagung neue Impulse mit nach Hause in die Außenstellen nehmen.

INFO für Betroffene: Bundesweit für Sie vor Ort am Opfer-Telefon: 116 006 (kostenfrei) und in der Onlineberatung www.weisser-ring.de.